Ihr trainiert schon länger, seht aber keinerlei Fortschritte? Dann macht Ihr möglicherweise noch einige Fehler beim Krafttraining. Um welche es sich dabei handeln könnte und wie Ihr sie vermeidet, zeigen wir Euch hier.
Inhaltsverzeichnis
- Keine progressive Belastungssteigerung
- Falsche Technik
- Keine festen Trainingszeiten
- Falsches Trainingsvolumen
- Falsche Übungsreihenfolge
- Vernachlässigung des Aufwärmens
- Vernachlässigung bestimmter Muskelgruppen
- Cardiotraining vor dem Krafttraining
- Schlechte Regeneration
- Training ohne Trainingsplan
Übrigens: auch, wenn es Euch eigentlich nur darum geht, abzunehmen, solltet Ihr Euch angewöhnen regelmäßig Eure Muskeln zu trainieren.
Denn Krafttraining hilft Euch nicht nur dabei Muskelmasse aufzubauen und mehr Kalorien zu verbrennen, sondern reduziert auch das Risiko an Diabetes oder Osteoporose zu erkranken, stärkt Euer Herz-Kreislauf-System, beugt Verletzungen vor, reduziert Cellulite und trägt zur Vermeidung eines Jo-Jo-Effektes bei.
Die häufigsten Fehler beim Krafttraining
1. Keine progressive Belastungssteigerung
Eine der häufigsten Fehler beim Krafttraining ist, dass der progressiven Belastungssteigerung zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Progressive Belastungssteigerung (engl. progressive overload) bedeutet, dass Ihr die Belastung im Training ständig neu anpassen solltet, wenn Ihr Eure Kraft gesteigert habt. Trainiert Ihr über Wochen mit demselben Gewicht und derselben Wiederholungszahl, fehlt der Reiz für neues Muskelwachstum.
Notiert Euch daher in Eurem Trainingsplan nach jedem Training, wie viel Gewicht Ihr verwendet und wie viele Wiederholungen Ihr geschafft habt und versucht Euch in den nächsten Trainingswochen zu steigern, indem Ihr mit demselben Gewicht mehr Wiederholungen macht oder das Gewicht erhöht und annähernd dieselbe Wiederholungsanzahl anstrebt.
Falsche Technik
Wenn Ihr die Übungen nicht korrekt ausführt, erhöht sich nicht nur das Verletzungsrisiko, sondern es ist auch wahrscheinlich, dass Ihr Eure Muskeln nicht effektiv trainiert oder gar die falschen Muskeln ansprecht. Geht Ihr beispielsweise bei Kniebeugen nicht tief genug in die Hocke oder habt Eure Beine zu eng beieinander, liegt der Fokus stärker auf Eurer Oberschenkelmuskulatur anstatt auf Eurem Po.
Wenn Ihr eine neue Übung macht, nehmt daher lieber erstmal weniger Gewicht (und macht mehr Wiederholungen) bis Ihr gelernt habt, die Übung korrekt durchzuführen.
Keine festen Trainingszeiten
Unregelmäßiges Training ist ein weiterer Fehler beim Krafttraining.
Wenn Ihr nur nach Lust und Laune trainiert, dann wird es sehr schwer, echte Fortschritte zu erzielen.
Damit Eure Muskeln wachsen können, solltet Ihr jeden Muskel mindestens einmal pro Woche trainieren (Fortgeschrittene 2 bis 3 Mal).
Falsches Trainingsvolumen
Ein angemessen hohes Trainingsvolumen ist eines der wichtigsten Faktoren für Euer Muskelwachstum. Ist dieses nämlich zu niedrig, werdet Ihr auch bei einem intensiven Training keine großen Fortschritte erzielen. Ist dies zu hoch, leidet Eure Regeneration darunter und Euer Verletzungsrisiko steigt.
Wie hoch das Trainingsvolumen am besten sein sollte, hängt zu einem großen Teil von Eurer Trainingserfahrung ab. Aber auch andere Faktoren, wie Eure Ernährung, Eure Schlafqualität oder Euer Stresslevel können sich darauf auswirken, welches Trainingsvolumen Euer Körper tolerieren kann.
Allgemein kann man sagen, dass für Anfänger meist schon 9 Sätze pro Woche pro Muskel ausreichen, während Fortgeschrittene 10 bis 45 Sätze anstreben können.
Um Verletzungen vorzubeugen, empfiehlt es sich zudem nur 9 bis 12 Sätze pro Muskel pro Workout zu absolvieren und die restlichen Sätze auf die anderen Trainingstage zu verteilen.
Falsche Übungsreihenfolge
Ein Fehler beim Krafttraining, den fast alle machen, ist eine falsche Übungsreihenfolge.
Mit welchen Übungen Ihr Euer Workout beginnt, beeinflusst nämlich, wie schnell Ihr erschöpft seid und dementsprechend auch welches Trainingsvolumen Ihr bewältigen könnt.
Allgemein könnt Ihr Euch merken, dass Ihr immer zuerst die Übungen für die Muskelgruppen machen solltet, die Euch am wichtigsten sind. Wenn Ihr Euren Fokus also beispielsweise auf Euren Po anstatt auf Eure Beine legen möchtet, dann ist es sinnvoll Euer Workout mit Hip Thrusts zu beginngn und die Kniebeugen oder andere Übungen für die Beinmuskulatur erst später zu machen.
Zudem ist es nicht empfehlenswert, das Training mit Isolationsübungen (also Übungen, die nur eine Muskelgruppe ansprechen) zu beginnen. Wenn Ihr also beispielsweise als erstes eine Bizepsübung macht und anschließend eine Übung für den Rücken absolviert, führt dies dazu, dass Ihr weniger Wiederholungen schafft, da Euer Bizeps oder Euer zentrales Nervensystem schon vorermüdet ist.
Beginnt das Training aus diesem Grund immer mit Übungen, bei denen Ihr hohe Gewichte verwendet und wenige Wiederholungen macht. Übungen mit einer hohen Wiederholungszahl ermüden stark. Ihr solltet Euch solche Übungen für das Ende Eures Workouts aufheben, es sei denn sie trainieren eine Muskelgruppe, die Ihr priorisieren wollt.
Vernachlässigung des Aufwärmprogramms
Wenn Ihr Euch vor dem Training nicht richtig aufwärmt, erhöht Ihr damit nicht nur das Verletzungsrisiko, sondern beeinträchtigt auch Eure Leistungsfähigkeit.
Macht daher am besten vor dem Krafttraining 5 bis 10 Minuten Cardiotraining mit leichter Intensität und auch ein paar Mobilitätsübungen (z.B. Buddha Prayers). Wenn Ihr dann mit dem Training beginnt, macht zunächst vor jeder Übung einen Aufwärmsatz mit 30 bis 50 Prozent des Gewichts.
Ebenfalls wichtig: Dehnt Euch auf gar keinen Fall vor dem Training. Dehnen kann weder Euer Verletzungsrisiko minimieren, noch Eure Regeneration verkürzen. Wenn Ihr Euch vor dem Training dehnt, kann dadurch sogar das Muskelwachstum beeinträchtigt werden.
Vernachlässigung bestimmter Muskelgruppen
Auch das Vernachlässigen von einzelnen Muskelgruppen ist ein häufiger Fehler beim Krafttraining.
Trainiert Ihr nur eine bestimmte Muskelgruppe, können schnell Dysbalancen entstehen, die Eure Verletzungsanfälligkeit erhöhen. Trainiert daher immer Euren ganzen Körper!
Wenn Ihr aus ästhetischen Gründen anstrebt, dass eine bestimmte Muskelpartie nicht so ausgeprägt ist, reduziert das Trainingsvolumen für sie oder trainiert sie mit größerem Abstand zum Muskelversagen.
Cardiotraining vor dem Krafttraining
In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Cardiotraining zu einem Interferenzeffekt führt und das Muskelwachstum beeinträchtigen kann.
Wenn es Euch rein darum geht, Muskeln aufzubauen, empfehlen wir das Cardiotraining entweder komplett zu meiden oder es zumindest nur an Tagen durchzuführen, an denen Ihr kein Krafttraining macht und die Trainingsdauer auf maximal 30 Minuten zu begrenzen.
Auch wenn Euer Ziel nur das Abnehmen ist, solltet Ihr es mit dem Ausdauertraining nicht übertreiben. Wenn es geht, dann macht das Cardiotraining an trainingsfreien Tagen oder im Anschluss an Euer Krafttraining. Vor dem Training solltet Ihr Cardiotraining nur in Form Eures Aufwärmprogramms machen und es auf 10 Minuten beschränken.
Schlechte Regeneration
Viele, die ihr Training optimieren wollen, suchen nach noch effektiveren Übungen, die ihre Muskeln noch stärker zum Brennen bringen. Dabei lassen sie aber häufig einen Punkt außer Acht, der mindestens genauso wichtig ist, wie das Training an sich: nämlich die Regeneration!
Schlaft Ihr zu wenig oder ernährt Euch nicht fitnessgerecht, wirkt sich das auch direkt auf Eure Kraft beim Training und Euren Muskelaufbau aus. Erhöht Ihr dann das Trainingsvolumen, wie bei Intensivwiederholungen oder Drop Sets, besteht die Gefahr, dass Ihr alles nur noch schlimmer macht und in ein Übertraining geratet.
Achtet daher auf ausreichend Schlaf (mindestens 8 Stunden) und eine nährstoffreiche Ernährung und baut in Euren Trainingsplan ab und zu mal einen Deload ein, um Eure Regeneration zu fördern.
Training ohne festen Trainingsplan
Und zum Schluss natürlich noch der größte Fehler beim Krafttraining: das Training ohne Plan!
Egal, ob Ihr noch Anfänger seid oder schon über viel Trainingserfahrung verfügt, braucht Ihr einen festen Trainingsplan für ein effektives Muskelwachstum! Denn bei der Zusammenstellung eines effektiven Workouts gibt es so viele Details zu beachten, dass die meisten Menschen gar nicht dazu in der Lage sind, auf intuitive Weise richtig zu trainieren. Gewöhnt Euch daher an immer nach einem festen Trainingsplan zu trainieren und haltet darin Eure Fortschritte fest!
Ihr seht also, es gibt einiges zu beachten, wenn Ihr effektiv trainieren wollt. Achtet unbedingt darauf, dass Ihr diese Fehler vermeidet.
Unser Studiopersonal steht Euch für Fragen natürlich jederzeit zur Verfügung! Kommt gerne auf uns zu. Wir erstellen Euren perfekten Trainingsplan, mit dem Ihr Eure Ziele erreicht!
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