Viele Trainingsweisheiten, die im Internet zu lesen sind, sind schlichtweg falsch. Wir decken zehn weitverbreitete Fitness-Lügen auf!
Inhaltsverzeichnis
1. Fett wird erst nach 30 Minuten Sport verbrannt
2. Wo sich Muskeln bilden, verschwindet Fett
3. Regelmäßiges Joggen schadet den Gelenken
4. Muskeln machen den Körper unbeweglich
5. Durch viele Sit-Ups und Crunches bekommt Ihr schnell ein Sixpack
6. Nur wenn man schwitzt, schwinden die Kilos
7. Ausdauersport ist der beste Weg zum Abnehmen
8. Einmal in der Woche trainieren lohnt nicht
9. Schwitzen ist ein Zeichen für schlechte Koordination
10. Sich nach dem Sport zu dehnen bringt nichts
Fett wird erst nach 30 Minuten Sport verbrannt
Diese Trainingsweisheit stimmt nicht. Nur bei einem intensiven, anaeroben Training, wie beispielsweise bei Sprints, werden keine Fette verstoffwechselt. Ansonsten wird von der ersten Minute an Fett verheizt. Im aeroben Bereich werden Kohlenhydrate und Fette immer gleichzeitig zur Energiegewinnung genutzt. Als Erstes greift Euer Körper auf gespeicherte Kohlenhydrate zurück und verbrennt, prozentual gesehen, nur wenig Fett.
Besonders stark wird Euer Fettstoffwechsel bei einer Belastung zwischen 65 und 75 Prozent der maximalen Herzfrequenz angeregt. Die könnt Ihr ganz einfach grob selbst ermitteln, indem Ihr Euer Alter von 220 abzieht. Wenn Ihr Euch beim Sport gerade noch so unterhalten könnt, dann seid Ihr dicht dran. Je besser man trainiert ist, desto eher erreicht Ihr den Punkt.
Wo sich Muskeln bilden, verschwindet Fett
Leider nicht. Euer Körper hat nur ein Stoffwechselsystem. Ihr könnt also nicht gezielt an bestimmten Stellen Fett verbrennen. Am schnellsten wird Fett im Gesicht abgebaut. Erst danach greift Euer Körper auf andere Fettdepots zurück. Wichtig ist, dass Ihr über den Tag hinweg mehr Kalorien verbraucht, als Ihr zu Euch nehmt.
Regelmäßiges Joggen schadet den Gelenken
Das Gegenteil ist der Fall! Anders als in dieser Trainingsweisheit gesagt, schützt das Laufen Eure Gelenke sogar vor der Abnutzung. Durch die Bewegung wird die Gelenkschmiere geschmeidiger und versorgt Euren Knorpel besser mit Nährstoffen. Auch die Muskeln, die Ihr durch das Joggen aufbaut, entlasten Eure Gelenke.
Wenn Ihr Neulinge in dem Gebiet seid, solltet Ihr es trotzdem erst einmal langsam angehen. 15 bis 20 Minuten Dauerlauf genügen im ersten Monat vollkommen. Pro Woche solltet Ihr Euer Pensum dann um maximal 15 Prozent steigern. So verhindert Ihr eine Überlastung der Bänder und Sehnen.
Muskeln machen den Körper unbeweglich
Stimmt nur in sehr seltenen Fällen. Bei Bodybuildern, die ausschließlich auf Muskelzuwachs aus sind, kann dieser Mythos zutreffen. Ansonsten verbessert ein ausgewogenes Krafttraining vielmehr die Beweglichkeit. Entscheidend ist dabei, dass man beim Training keine Muskelgruppe vernachlässigt und bei jeder Übung den vollen Bewegungsradius geht.
Aufgrund unserer ständig gebückten Alltagshaltung beiden besonders die Brust-, Hüft- und Beinbeugemuskulatur dazu, sich zu verkürzen. Deshalb müsst Ihr unbedingt darauf achten, auch deren muskuläre Gegenspieler zu fordern.
Durch viele Sit-Ups und Crunches bekommt Ihr schnell ein Sixpack
Das stimmt so leider auch nicht. Entscheidend ist vor allem Euer Körperfettanteil. Erst wenn dieser unter 14 Prozent liegt, wird das Waschbrett sichtbar. Gerade am Bauch wird am meisten Fett gespeichert. Beim Bauchtraining wird jedoch kaum Fett abgebaut. Das hat den Grund, dass die Bauchmuskeln eine sehr kleine Muskelgruppe darstellen.
Je mehr Muskelmasse beim Training in Bewegung ist, desto höher ist der Energieverbrauch. Wichtig ist deshalb eine ausbalancierte Kombination aus Kraft– und Ausdauertraining sowie der bewussten Ernährung.
Nur wenn man schwitzt, schwinden die Kilos
Auch diese Aussage ist nicht richtig. Schwitzen hat nichts mit der Fettverbrennung zu tun. Wer schwitzt, verliert nur Wasser und Nährstoffe. Wichtig ist dabei, den Schweißverlust rechtzeitig auszugleichen, damit Ihr beim Kampf gegen die Extrakilos länger durchhaltet. Bereits bei einem Flüssigkeitsverlust von einem Prozent des Körpergewichts ist eine Leistungseinbuße messbar.
Ausdauersport ist der beste Weg zum Abnehmen
Auch diese Trainingsweisheit ist falsch! Das Stemmen von Hanteln ist genauso effektiv. Beim Cardio-Training verbrennt man 600 bis 800 kcal pro Stunde – beim Krafttraining fast genauso viel. Zwischen den Sätzen und Übungen dürft Ihr dann allerdings nur kurze Pausen (30 bis 60 Sekunden) machen, damit Euer Puls nicht zu weit sinkt. Am effektivsten könnt Ihr abnehmen, wenn Ihr Kraft- und Ausdauertraining kombiniert.
Einmal in der Woche trainieren lohnt nicht
Oh doch! Anfänger können ihre Leistung schon mit einer Stunde Training in der Woche steigern. Fortgeschrittene sollten dagegen versuchen, mindestens 2-3 Mal pro Woche zu trainieren. Trotzdem ist eine Einheit besser als keine. Es sorgt auf jeden Fall dafür, dass Ihr nicht die Lust daran verliert.
Schwitzen ist ein Zeichen für schlechte Koordination
Wieder genau das Gegenteil. Gut trainierte Sportler schwitzen mehr und schneller, da sie eine bessere Thermoregulation haben. Schwitzen ist somit vielmehr ein Zeichen des Körpers, sich auf eine sportliche Aktivität einzustellen. So wird die erzeugte Wärme abtransportiert. Ob jemand viel oder wenig schwitzt, hängt tatsächlich nur bei rund 10 Prozent der Bevölkerung mit der genetischen Veranlagung zusammen.
Sich nach dem Sport zu dehnen bringt nichts
Doch! Schon ein kleines Stretching nach dem Training senkt die Muskelspannung, verbessert Eure langfristige Beweglichkeit und sorgt dafür, dass sich Eure Muskulatur schneller regeneriert. Dehnt die großen Muskelgruppen langsam 10 bis 20 Sekunden.
Nicht alles, was Ihr zum Training gelesen oder gehört habt, solltet Ihr auch automatisch glauben. Viele Trainingsweisheiten, die erzählt werden, treffen nicht immer zu. Wenn Ihr Euch unsicher seid, könnt Ihr natürlich auch jederzeit unsere Trainer fragen.
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