Ob unterschiedlich große Oberarme oder einen Rundrücken – wir erklären Euch, wie Ihr eine muskuläre Dysbalance erkennt und ausgleicht!
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine muskuläre Dysbalance?
- Welche Folgen haben muskuläre Dysbalancen?
- Wie entsteht eine muskuläre Dysbalance?
- Habe ich eine muskuläre Dysbalance?
- Das könnt Ihr gegen eine muskuläre Dysbalance tun
Was ist eine muskuläre Dysbalance?
Eine muskuläre Dysbalance wird in den Sportwissenschaften als ein Ungleichgewicht gegenüberliegender Muskeln beschrieben. Beim Arm wären das beispielsweise der Bizeps und der Trizeps, welche beim Beugen oder Strecken Eures Arms als Gegenspieler jeweils gegenteilige Arbeit leisten. Eine muskuläre Dysbalance entsteht in diesem Beispiel also, wenn der Bizeps im Vergleich zum Trizeps stärker und somit verkürzt ist. Eine solche muskuläre Dysbalance kann an verschiedenen Stellen in Eurem Körper auftreten. Am häufigsten tritt sie allerdings in den Schultern sowie im Brust- und Wirbelsäulenbereich auf. Das Ungleichgewicht kann aber auch zwischen den gleichen Muskeln in Euren unterschiedlichen Körperseiten auftreten.
Welche Folgen haben muskuläre Dysbalancen?
Eine muskuläre Dysbalance ist nicht nur optisch meist unschön, sondern steht häufig in Verbindung mit anderen körperlichen Problemen. Optisch macht sich eine Dysbalance in den meisten Fällen in Form einer gewissen Fehlhaltung bemerkbar. Ebenfalls erkennen viele eine tatsächliche Abweichung in Form oder Größe der gleichen Muskeln zwischen links und rechts. Typisch hierfür ist ein größerer Bizeps am stärkeren Arm. Aber neben den optischen Merkmalen gibt es auch gesundheitliche Konsequenzen. So kann eine muskuläre Dysbalance chronische Schmerzen verursachen und im Körper Verschleiß erhöhen, da Eure Gelenke durch die Asymmetrie der Muskeln ungünstig belastet werden.
Wie entsteht eine muskuläre Dysbalance?
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für ein Muskelungleichgewicht. Oft sind es mehrere Faktoren, die in Kombination miteinander Dysbalancen und Schmerzen verursachen.
Fehlhaltung durch Alltagsbewegung
Ob bei der Arbeit, in der Uni oder Zuhause – viele Menschen sitzen den ganzen Tag und nehmen dabei häufig eine gekrümmte Haltung ein. Wir arbeiten zum Großteil mit den Armen nach vorne. Dabei kommt der obere Rücken einfach zu kurz. Über längere Zeit besteht die Gefahr, dass wir diese Art von Fehlhaltung dauerhaft annehmen. Auch hat jeder von uns ganz natürlich einen stärkeren Arm. Diesen Arm nutzen wir für alltägliche Aufgaben, wie beispielsweise das Greifen von Gegenständen. Darum ist dieser Arm viel beweglicher und muskulöser als der andere und es kommt zu einer leichten Schiefstellung in Euren Schultern. Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich sind häufig auf diese Fehlhaltung zurückzuführen.
Muskuläre Dysbalance durch Verletzungen
Eine weitere Ursache für ein Muskelungleichgewicht ist die ausgleichende Fehlhaltung, die Euer Körper durch Verletzungen einnimmt. Euer Körper ist darauf fokussiert, gereizte Stellen automatisch zu entlasten.
Muskuläre Dysbalance durch einseitiges Training
Viele Kraftsportler trainieren eine Muskelgruppe verstärkt, während sie die andere vernachlässigen. Ein sehr einseitiges Training fördert ein Muskelungleichgewicht. Achtet also darauf, dass wenn Ihr beispielsweise Euren unteren Rücken trainiert, Ihr auch Euren Bauch trainiert.
Muskuläre Dysbalance durch falsches Training
Viele Sportler achten beim Training sind sonderlich stark auf Ihre Haltung und führen Übungen teils fehlerhaft aus. Mögliche Fehlhaltungen und ein unterschiedliches Kräfteverhältnis fallen den meisten gar nicht auf. Denn Euer Körper kompensiert das ganz automatisch.
Habe ich eine muskuläre Dysbalance?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Ihr herausfinden könnt, ob Ihr von einer muskulären Dysbalance betroffen seid.
Macht Fotos
Muskuläre Dysbalancen sind oft schon optisch erkennbar. Macht also am besten Fotos im neutralen Stand und nehmt Eure Haltung genau unter die Lupe. Vergleicht dann beide Seiten der Muskelgruppen und überprüft, ob Ihr im Seitenverhältnis Unterschied in Größe oder Form erkennt.
Testet beide Seiten
Macht unilaterale – also einseitige – Übungen und testet so, ob Ihr ein Muskelungleichgewicht habt. Probiert einfach mal aus, ob Ihr auf jeder Seite die gleiche Anzahl von Wiederholungen schafft.
Trainiert vor dem Spiegel
Wenn Ihr vor dem Spiegel trainiert und genau hinschaut, könnt Ihr häufig schon erkennen, ob Euer Körper eine muskuläre Dysbalance kompensiert. So kann es beispielsweise sein, dass Ihr unbewusst durch mehr Schwung auf der schwächeren Seite die letzten Wiederholungen vereinfacht. Wenn kein Spiegel in der Nähe ist, kann auch eine Videoaufnahme aus verschiedenen Perspektiven hilfreich sein.
Das könnt Ihr gegen eine muskuläre Dysbalance tun
Stelle Qualität über Quantität
Achtet bei Euren Übungen darauf, dass Ihr sie sauber und genau ausführt, anstatt so viele Ausführungen wie möglich zu machen und dabei womöglich Eure Haltung und eine muskuläre Dysbalance zu gefährden.
Die schwächere Seite stärken
Um dem Ungleichgewicht entgegenzuwirken ist es wichtig, die schwächere Muskelgruppe durch spezifische Übungen zu isolieren und so zu stärken. Bei einer Links-Rechts-Dysbalance solltet Ihr verstärkt unilaterale Übungen machen. Hier kann mit mehr Wiederholungen, mehr Gewicht und mehr Sätzen auf der schwachen Seite nachgeholfen werden. Auch müsst Ihr darauf achten, dass Ihr immer mit der schwächeren Seite beginnt, da Ihr zu Anfang noch mehr Energie habt.
Dehnen ist Pflicht
Dehnübungen werden generell oft vernachlässigt. Dabei sind sie, gerade bei einer muskulären Dysbalance, unentbehrlich. Es nicht aus, die schwächeren Muskeln nur zu stärken. Wenn Ihr ein Ungleichgewicht durch Training wieder in Balance bringen wollt, kann das beidseitig zu einer erhöhten muskulären Spannung führen. Deshalb müsst Ihr auf der verkürzten Seite die Spannung frei machen, indem Ihr ausdehnt.
Stellt Euren Alltag um
Egal, ob kochen, die Einkaufstüte tragen oder einen Gegenstand aufheben: Probiert einfach mal, Eure Alltagsaufgaben mit der anderen Hand zu bewältigen. So unterstützt Ihr den Ausgleich der Kraft und die Beweglichkeit beider Arme.
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