Body Shaming – warum trotzdem jeder Körper schön ist

Body Shaming

Body Shaming bedeutet, jemanden aufgrund seines Körpers zu bewerten und abzuwerten. Body Shaming kann jeden Körper treffen und auch in Form von Mobbing (wiederholt und regelmäßig) auftreten. Wir erklären, welche Folgen es haben kann und warum wir endlich mit dem Body Shaming aufhören müssen.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Was ist Body Positivity?

„Ich muss abnehmen!“, „Ich bin zu dünn!“, „Meine Sommersprossen kaschiere ich lieber!“ – Erkennt Ihr Euch in einer dieser Aussagen wieder? Wir alle haben leider viel zu oft etwas an uns und unserem Körper auszusetzen. Meistens steckt hinter Eurer Selbstkritik aber nicht die Tatsache, dass Ihr Euch nicht gefallt. Vielmehr glaubt Ihr, einem Ideal entsprechen zu müssen, welches uns die Beauty-Industrie und die Medien über eine lange Zeit vorgegaukelt haben. Ihr möchtet schlank und durchtrainiert sein, einen großartigen Glow und ultraweiße Zähne haben. Mit dem Siegeszug von Instagram nahmen Eure Zweifel zu, schließlich werdet Ihr seither Tag für Tag mit scheinbar perfekten Menschen konfrontiert, die keinen Makel haben. Glücklicherweise hat aber in letzter Zeit eine Kehrtwende eingesetzt: Das Stichwort lautet „Body Positivity“.

Body Positivity hat mit einem hohen Körpergewicht erst einmal gar nichts zu tun. Sie bezieht sich nicht nur auf dicke Körper, sondern auf alle Körper, die grundsätzlich als nicht „erstrebenswert“ gelten und deshalb Diskriminierung und Body Shaming ausgesetzt sind.

Dennoch: Niemand würde einem einbeinigen Menschen, der Fotos von sich ins Internet stellt, auf denen er glücklich aussieht, vorwerfen, dass er andere Menschen dazu animiert, sich ein Bein abzuschneiden. Genauso wollen Menschen, die body-positiv leben und/oder sich für die Akzeptanz dicker Körper einsetzen, nicht dazu animieren, an Gewicht zuzulegen. Was sie fordern, ist, dass dicke Körper nicht diskriminiert und dicke Menschen als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft akzeptiert werden.

Kern des Konzepts der Body Positivity ist Respekt. Es geht nicht darum, bestimmte Körpertypen schön oder erstrebenswert zu finden. Vielmehr geht es darum, Menschen mit diesen Körpern nicht auszugrenzen.

 

Every Body is beautiful

Weg vom Perfekten, hin zum Authentischen

Ihr seid mit Werbung aufgewachsen, die auf superschlanke Models setzt. Allerdings geht der Trend mittlerweile zu authentischen Frauen, die auch mal Kurven haben oder selbstbewusst zu einem kleinen Busen stehen. Sich nicht zu bewerten und zu vergleichen – das ist in der Tat eine schwierige Aufgabe. Bewertungen und Vergleiche sind jedoch die Faktoren, die Euch ganz konkret unglücklich machen. Sobald Ihr bewertet und vergleicht, betreibt Ihr regelmäßig Body Shaming – gegen andere, aber auch gegen Euch selbst.

Dass Ihr Euch dazu gezwungen seht, ist nicht Eure Schuld. Bewerten und Vergleichen sind integrale Bestandteile unserer Gesellschaft, in der ständige Abgrenzung und Abwertung betrieben wird. Euch wurde also nie beigebracht, andere und Euch einfach sein zu lassen. Dabei sind beide Verhaltensweisen der eigentliche Grund, warum Ihr Euch mit Selbsthass begegnet. Indem Ihr vergleicht, zieht Ihr immer den Kürzeren. Dabei vergleicht Ihr Äpfel mit Birnen, wenn Ihr versucht, Euer komplettes Leben mit einem kleinen Ausschnitt des Lebens eines anderen zu vergleichen.

Auch hinter unserem Verlangen zu bewerten und zu beurteilen, steckt meist ein geringes Selbstwertgefühl. Es ist wesentlich einfacher, jemand anderen niederzumachen, als sich selbst aufzuwerten, sprich: an sich selbst zu arbeiten. Je weniger Ihr jedoch bewertet, umso mehr könnt Ihr sein, wie Ihr seid.

Beginnt also damit, andere nicht mehr zu bewerten, und Ihr werdet merken, dass auch Ihr Euch selbst weniger bewertet.

 

Warum ist Body Shaming schlecht?

1. Body Shaming fördert Oberflächlichkeit

Wir leben in einer körperfixierten Gesellschaft. Der Fokus auf Körperlichkeit hat dazu geführt, dass wir den Wert eines Menschen anhand seines Aussehens bemessen. Schlanke Menschen gelten als schön, erfolgreich und diszipliniert, während dicke Menschen dementsprechend hässlich, faul und ungepflegt sind.

Diese Vorurteile sind schlichtweg falsch und durch kollektive negative Glaubenssätze geprägt. Durch Body Shaming kultivieren wir diese Oberflächlichkeit und tragen dazu bei, dass sich Menschen in unserer Gesellschaft nicht gewollt fühlen, was weitreichende Konsequenzen hat.

 

2. Body Shaming macht krank

Übergewicht macht krank? Nein, Body Shaming macht krank.

Während als Argument für Fat Shaming oft herhalten muss, dass der Shamer die dicke Person angeblich zu einem „gesünderen“ Lebensstil „motivieren“ möchte, zeigen mehrere Studien, dass Body Shaming genau den gegenteiligen Effekt hat. So kommt eine Studie der Yale Universität aus dem Jahr 2010 zu dem Schluss, dass Menschen, die sich für ihren Körper schämen, weniger motiviert sind, ihre Ernährung umzustellen oder sich mehr zu bewegen. Die Stigmatisierung von Übergewicht bedrohe auf diese Weise sogar die Gesundheit, sagen die Autoren.

 

3. Body Shaming führt zu Essstörungen

Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass Body Shaming die Entstehung von Essstörungen begünstigt. Etwa 1,5 Prozent der Frauen und 0,5 Prozent der Männer leiden in Deutschland an Magersucht, Bulimie oder einer Binge-Eating-Störung. Essstörungen, vor allem Anorexia nervosa (Magersucht), gehören zu den psychischen Krankheiten mit den höchsten Todesraten. Zwischen 1998 und 2012 sind pro Jahr zwischen 33 und 100 Menschen in Deutschland an einer Essstörung gestorben.

Vor allem das Aufkommen der sozialen Medien hat dem Body Shaming mit seiner anonymisierten Atmosphäre Aufschub verliehen. Bei einer Untersuchung gaben 65 Prozent der Teilnehmer an, dass Mobbing und Cybermobbing zu ihrer Essstörung beigetragen hätten.

 

4. Body Shaming hilft wirklich niemandem

Welchen Sinn hat es, den Wert einer Person an ihrem Körper festzumachen? Keinen. Welche Vorteile bringt es, jemanden zu body-shamen? Keine.

Wenn Ihr Body Shaming betreibt, sagst du nichts, was die betroffene Person nicht auch selbst wüsste. Body Shaming vergiftet Beziehungen, zerstört Selbstvertrauen und verändert die Gesundheitsprognose einer Person höchstens zum Schlechteren. Deshalb müssen wir mit Body Shaming aufhören.

 

Selbstliebe

Findet Euch großartig!

Damit Ihr Selbstbewusstsein ausstrahlt, müsst Ihr lernen, Euch selbst zu lieben. Schaut in den Spiegel und sagt laut, was Euch an Eurem Körper gefällt. Übt keine übertriebene Selbstkritik und vergleicht Euch nicht mit – angeblich – perfekten Frauen. Legt stattdessen das Smartphone einfach mal weg und umgebt Euch mit echten Menschen. Tut Euch außerdem etwas Gutes: Gönnt Euch Wellness oder nehmt Euch die Zeit für eine Meditation.

Wichtig ist, dass Ihr Euch ganz auf Euch konzentriert und in Euch hineinhorcht. Seid Ihr mit Eurem Körper zufrieden, müsst Ihr nichts an Euch ändern. Denkt daran, dass es keine Rolle spielt, was andere über Euch denken. Wer zufrieden ist, Authentizität ausstrahlt und mit sich im Reinen ist, strahlt von innen heraus und überstrahlt mit seinem Wesen alle vermeintlichen Problemzonen. Kommt man mit sich besser klar und akzeptiert, womit einen Mutter Natur ausgestattet hat, fällt es z.B. direkt leichter, sich zum Sport zu motivieren, denn dieser wird dann nicht als Strafe für ungesundes Essen empfunden, sondern gehört zur Selfcare dazu. Mit diesem Mindset macht’s deutlich mehr Spaß – und das motiviert, dranzubleiben!

 

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